Damit du anfangen kannst für deine Altersvorsorge Vermögen aufzubauen, brauchst du natürlich Geld zum Investieren. Wenn du dafür im Monat mehr Geld übrig haben willst, musst du Geld sparen. Und im Grunde gibt es nur zwei Möglichkeiten, wie man Geld sparen kann:
Entweder du musst mehr Geld verdienen oder weniger Geld ausgeben.
Wenn wir ehrlich sind, ist es für die meisten von uns wahrscheinlich schwieriger, sofort mehr zu verdienen. Daher ist es einfacher, weniger auszugeben und Geld zu sparen. Denn bei vielen Dingen, die wir alltäglich kaufen, spielen Gewohnheiten häufig eine zentrale Rolle und es ist gar nicht so schwer, einige dieser Gewohnheiten zu ändern.
Tipp 1: Geld sparen im Alltag
Wofür gibst du dein Geld aus? Um herauszufinden wieviel Geld du pro Monat oder Jahr sparen kannst, musst du erstmal herausfinden, wieviel du wofür ausgibst. Am besten setzt du dich ggf. auch gemeinsam mit deinem Partner hin. Dann schreibst du auf, was an Ausgaben monatlich anfällt. Für einen sofortigen Überblick kannst du das erstmal rückwirkend für die letzten 3 Monate machen, indem du die Kontoauszüge der letzten 3 Monate checkst. Relativ leicht ist es, die Fixkosten wie Miete, Strom, Handy etc. zusammenzutragen. Etwas schwieriger ist es, den variablen Kosten auf die Schliche zu kommen. Dazu zählen beispielsweise Dinge wie Essen, Freizeitaktivitäten, Geschenke etc. Hier lassen sich aber häufig Sparpotenziale erschließen.
Haushaltsbuch führen
Falls es dir mit dem Sparen ernst sein sollte, solltest du ein Haushaltsbuch für mindestens 2-3 Monate zu führen. Ich weiß, das klingt ziemlich spießig und langweilig. Aber es ist sehr hilfreich, um wirklich mal im Detail zu sehen, wo das Geld im Alltag so landet und welche Sparpotenziale vorhanden sind. Vergiss auch nicht die Ausgaben, die nur pro Quartal oder einmal im Jahr fällig werden, wie zum Beispiel Urlaube oder Versicherungen.
Du findest im Internet viele Haushaltsbuch-Vorlagen. Auch kannst du dir ein Haushaltsbuch in Excel ganz einfach selbst erstellen. Wenn du es detaillierter haben möchtest, gibt es auch diverse Haushaltsbuch-Apps, die du verwenden kannst, wie zum Beispiel Finanzguru.
Tipp 2: Gewohnheiten ändern
Nachdem du nun herausgefunden hast, wofür Du bzw. ihr euer Geld Monat für Monat ausgebt, geht es nun zur Sache. Folgende Fragen solltest du dir nun stellen:
- Worauf kannst du/ihr verzichten? Welche Ausgaben sind überflüssig?
- Was lässt sich durch günstigere Alternativen ersetzen (Beispiele: Handyvertrag, Stromanbieter, Versicherungen etc.)?
Hier geht es nicht darum sich „kaputt“ zu sparen. Sondern darum herauszufinden, wofür man wieviel Geld ausgibt und sich dann nochmal zu entscheiden, ob man das so weiter machen möchte oder nicht. Es spricht überhaupt nichts dagegen, sich und seiner Familie mal was zu gönnen und das Leben zu genießen. Auch das ist meiner Meinung nach sehr wichtig. Schließlich soll sparen auch Spaß machen, sonst hält man es langfristig sowieso nicht durch.
Auf was kannst du verzichten?
Falls du bisher eher Schwierigkeiten beim Geld-Sparen hattest, dann wirst du nicht umhin kommen, ein paar Gewohnheiten zu ändern. Seine Gewohnheiten zu ändern ist nicht leicht. Aber du wirst sehen es lohnt sich. Nimm dir mal die Zeit, schaue dir deine täglichen Ausgaben an und überlege, worauf du verzichten kannst. Vielleicht hast du ja ein Abo entdeckt, das du nicht mehr auf dem Schirm hattest – dann kündige es. Oder du wolltest sowieso schon seit längerem deinen Stromanbieter wechseln oder deinen Handyvertrag kündigen und umstellen – jetzt ist der richtige Zeitpunkt dafür. Vielleicht bist du auch total überrascht, wieviel Geld du für Klamotten ausgibst. Ich empfehle dir alle Punkte auf eine Liste zu schreiben und diese nach und nach abzuarbeiten. Mit Sicherheit werden sich einige Sparpotenziale auftun.
Neue Routinen entwickeln
Gewohnheiten ganz abzuschaffen ist schwer. Gewohnheiten zu ändern ist leichter. Dazu ein Beispiel: Dein Kind liebt Bilderbücher. Und du liebst es, deinem Kind vorzulesen. Immer wenn du an einer Buchhandlung vorbeikommst, kannst du nicht widerstehen und kaufst ein neues Buch. Dann die neue Routine: Gehe mit deinem Kind regelmäßig in die Bibliothek und leihe dir Bücher aus. Bonus: Das ist eine prima Schlechtwetter-Beschäftigung nach der Kita. Oder frage in deinem Freundeskreis rum, ob Interesse daran besteht, Bücher zu tauschen. Klappt auch super mit Hörspielen.
Auch hier ist es natürlich einfacher, wenn du deinen Partner ebenfalls von deinen Sparplänen überzeugen kannst und er auch Lust dazu bekommt, sein Ausgabeverhalten zu beobachten. Falls nicht, lass dich trotzdem nicht davon abbringen. Das Geld, das du einsparst, sollte dann aber natürlich in deinen eigenen Notgroschen-Topf wandern bzw. so gespart werden, dass du es für deine Altersvorsorge verwendest und bspw. in einen ETF-Fondssparplan einzahlst. Dabei kannst du schon mit relativ kleinen Beträgen pro Monat mit deinem Vermögensaufbau starten und dein Geld für dich arbeiten lassen. Bei einigen Anbietern kannst du einen ETF-Sparplan bereits ab 25 Euro oder 50 Euro pro Monat besparen. Dazu erfährst du mehr in meinem Blogbeitrag „Muss ich reich sein um in Aktien zu investieren?.
Tipp 3: Geld sparen am Anfang des Monats
Nachdem du dir einen guten Überblick über deine monatlichen Ausgaben und deine daraus resultierenden Sparpotenziale verschafft hast, solltest du dir ein monatliches Sparziel setzen. Beispielsweise könnte das lauten: „Ich spare ab jetzt 150 Euro pro Monat zusätzlich für meine Altersvorsorge.“ Deine Sparrate beträgt in diesem Beispiel 150 Euro pro Monat. Damit du dein monatliches Sparziel auch erreichst, solltest du dich an den folgenden Grundsatz halten: Bezahle zuerst dich selbst – pay yourself first. Meiner Meinung nach einer der wichtigsten Tipps, wenn es um erfolgreiches Sparen geht. Was ist damit gemeint?
Pay yourself first – Bezahle dich zuerst
Wenn du zum Beispiel noch dabei bist, deinen Notgroschen aufzubauen, dann richte dir einen Dauerauftrag in Höhe von 150 Euro ein, der direkt am Anfang des Monats 150 Euro von deinem Girokonto auf dein Sparkonto (Tagesgeldkonto) überweist. Oder wenn du einen ETF-Sparplan hast, mache es genauso. Am Anfang des Monats gehen die 150 Euro per Dauerauftrag in deinen Sparplan. Danach wird alles andere bezahlt, wie bspw. die Miete, Strom, Gebühren an Mobilfunkanbieter, Essen etc. So gibst du nicht doch im Laufe des Monats dein ganzes Geld aus und stellst am Ende fest, dass dein Sparziel zwar gut gedacht war, aber einfach kein Geld mehr übrig ist zum Sparen. Wenn uns das Geld aber bereits am Anfang des Monats nicht mehr zum Ausgeben zur Verfügung steht, planen wir eben mit dem restlichen Geld und kommen damit auch hin.
Auch beim Sparen ist es natürlich wieder ganz wichtig loszulegen. Also fang einfach an. Denn du kannst keine Fehler machen. Außer nichts zu machen. Setz dich zuhause mal eine halbe Stunde hin und schau dir deine Ausgaben an. Ich bin mir sicher, dass du schnell einen Überblick bekommst und überrascht sein wirst, wohin dein Geld Monat für Monat so fließt. Und wenn du meine 3 Tipps zum Geld sparen befolgst, dann wirst du mit Sicherheit einige Potenziale entdecken und zusätzlich Geld zur Verfügung haben, das du für deine Altersvorsorge und deinen Vermögensaufbau verwenden kannst.
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